Wie in meinem Sammlerstück-Artikel zu lesen, habe ich günstig in den UK einen ZX Spectrum 128k kaufen können.
Die britischen 128er sind übrigens an der roten Beschriftung "128K", sowie den roten Abstandsfedern für die Aufstellbeine zu erkennen. Die in Spanien erhältlichen 128er sollen ein weißen "128K" Schriftzug haben und schwarze Abstandshalter. Wenn ich mal einen spanischen in die Finger bekomme, kann ich das verifizieren.
Als ich den 128er erhielt funktionierte er, weshalb ich ihn nicht aufmachte - wie schon im o.g. Artikel erwähnt ein Fehler. Als ich ihn für ein Fotoshooting vorbereiten wollte, verweigerte er den Dienst und zeigte nur einen blauen Rahmen an.
Über die Diagnostikkarte erhielt ich den Hinweis, dass IC21 defekt sei, also ein 4164er des Upper RAM. Also schrauben wir das Ding mal auf.
Da kam die erste Überraschung, mit so einer Verschmutzung hatte ich nicht gerechnet.
Auch die Tastatur war nicht die Sauberste.
Überall um die Tasten in den Ecken weißliche Ablagerungen von Staub, Fett, Haut, etc. - all das appetitliche Zeug halt.
Unter den Tastaturkappen - davon habe ich leider versäumt ein Foto zu machen - war es richtig eklig. Ein Teppich aus zusammengeklebtem Staub, Tierhaare, normale Haare, tote Insekten, etc. welcher sich nicht rauspusten ließ. Auch nicht mit Druckluftspray. Hier musste mit einem groben Pinsel kräftig durchgefegt werden. Was mir das schon auffiel, die Metallspange, die an der Space-Taste angebracht ist, sah etwas verrostet aus.
Nach einer mehrstündigen Putzaktion waren Gehäuseoberteil inkl. Tastaturkappen, Membrane und Gummiauflage gereinigt. Nun ging es an PCB.
Ein paar Stellen sind leider nur schwer erreichbar, aber ich bin zufrieden. Der HF-Modulator sieht etwas komisch aus ...
Er hat einiges an Rost angesetzt.
Dazu passte auch eine Schrauben der Tastaturplatte, die sich direkt über dem HF-Modulator befindet.
Der Junge muss ziemlich feucht gestanden haben. In der Zwischenzeit habe ich die Gehäuseunterseite auch mal durchs Spülbecken gezogen.
IC21 wurde dann entlötet und mit Sockel versehen. Darauf habe ich einen neuen 4164 eingesetzt. Jetzt ist der Fehler gewandert und er meckert IC20 an.
Also auch ausgelötet, Sockel rein und neuen 4164 rein. Fehler bleibt.
Ok, 5V liegen an, Adressleitungen sind durchgeschaltet. Ein Tausch der beiden 4164 brachte immer noch einen Fehler bei IC20, also ist der RAM-Baustein soweit wohl ok. Muss was mit den Verbindungen sein.
Nochmal den ausgebauten 4164 (IC20) angeschaut. Mist, beim Entlöten und dem Herausziehen hat er den Lötkontakt von der Platinenoberseite mit rausgezogen. Nach Pinoutplan des 4164 betrifft es DATA Out.
Hier muss ich nun eine Ersatzleitung legen.
Nach etwas Recherche im ZX Spectrum 128k Schemata fand ich heraus, dass Pin 14 (DATA out) mit Pin 2 (DATA in) auf der Datenleitung D5 liegt. Somit konnte ich die defekte Lötstelle über Pin 2 überbrücken.
Diagnose des Upper RAM erfolgreich.
Der Toastrack ist wieder betriebsbereit.