Ich habe einen gut erhaltenen und funktionsfähigen ZX Spectrum Plus bekommen. Das Gehäuse war etwas verstaubt und hatte in den Gehäuserillen und Konturen der Tasten die typischen Schmutzränder.
Auf der Unterseite waren noch Kleberreste zu finden.
Der Spectrum wurde wohl von der Fa. Profisoft aus Osnabrück verkauft. Die Firma ist Spectrum-Benutzer aus den 80er vermutlich bekannt.
Den Aufkleber will ich natürlich erhalten. Ebenso wie die aufgeklebte Seriennummer. Daher habe ich beides mit einem Stück Papier und Tesastreifen abgeklebt, um sie vor dem Seifenwasser zu schützen.
Also Gehäuse öffnen, dazu sind 8 Schrauben an der Unterseite rauszudrehen.
Beim Öffnen des Gehäuses muss man auf die Folienleiterbahnen aufpassen. Je nach Alter der Tastaturfolie können diese bei zu starkem Zug abbrechen oder sonstigen Schaden nehmen.
Inzwischen gibt es neue Tastaturfolien, die auch von besserer Qualität sind, als die Original-Tastaturfolien. Aber wenn man es vermeiden kann ...
Von innen sieht der Spectrum mal sauber aus. Da habe ich schon anderes erlebt.
Die Platine lässt sich schnell ausbauen. Zwei Schrauben und die Platine kann entnommen werden. Man sollte aber den Resetschalter lösen, wer das vergisst reißt sich eventuell das Kabel ab, oder im schlimmsten Fall bricht der Plastikpfosten in den der Reset-Taster eingeklemmt ist.
Die Rückseite der Platine sieht gut aus. Hier wurde bisher wohl noch nichts rumgebastelt.
Nachdem nun die Platine aus dem Gehäuse entfernt ist, kann ich die Unterseite schon mal ins Spülwasser geben.
Die obere Hälfte des Gehäuses mit der Tastatur. Um an die Tasten der Tastatur zu kommen, muss man alle Schrauben der Metallplatte sowie die der Klammern in denen die Folienleiterbahnen festgeschraubt werden lösen.
Es ist übrigens durchaus möglich, dass man hier keine Metallplatte vorfindet, sondern anstelle dieser eine Plastikplatte.
Unter der Metallplatte befindet sich eine Pappzwischenlage.
Unter der Pappzwischenlage befindet sich die Tastaturfolie.
Direkt unter der Tastaturfolie befindet sich eine Gummimatte, die für die Tasten den Gegendruck bieten.
Nach der Gummimatte kommen wir endlich an die Tasten. Nun kann man die Tasten von den hier zu sehenden "Hütchen" runterziehen. Aber zuerst die Space-Taste, denn die hat eine Besonderheit.
Am besten die Tastatur umgedreht hinlegen und jeweils links und rechts an der vorderen Ecke nach vorne ziehen. Damit wird der Bügel gleichzeitig aus der vorderen und hinteren Halterung gezogen. Wichtig ist hier nicht zu viel Kraft ausüben und immer nur horizontal arbeiten. Die Oberseiten der Führungen sind sehr dünn, sollten diese brechen, so wird die Space-Taste instabil.
Ist der Bügel entfernt, so sitzt die Space-Taste nur noch auf einem "Hütchen" und kann einfach abgezogen werden.
Am einfachsten löst man die Tatenkappen indem man die Taste von hinten anhebt, so dass sie über den anderen steht, dann kann man sie leicht abziehen. Wer nicht einen anderen Plus zur Hand hat, der sollte sich ein Foto vom Tastaturlayout machen oder eines aus dem Internet runterladen, vereinfacht später den Wiedereinbau 😉
Hier wurde ich negativ überrascht. Als ich die Tastenkappe der Taste "4" abziehen wollte, saß sie etwas fester. Nachdem sie sich gelöst hatte, musste ich feststellen, die Taste wurde geklebt. Anscheinend ist sie einem Vorbesitzer mal abgebrochen. Keine Ahnung wie man das bewerkstelligt. Fakt war, sie war geklebt, daher musste ich sie später dann auch wieder kleben.
So sehen die "Hütchen" und die Tastenkappen aus.
Alles schön in warmen Seifenwasser eine Stunde einweichen. Danach mit einer Bürste die Tasten säubern.
Und dann klarspülen.
Nach dem Trocknen geht es andersherum wieder ins Gehäuse. Hütchen rein, Taste drauf. Bei der Space-Taste sollte man wieder die Tastatur auf den Rücken legen und dann den Metallbügel vorsichtig auf beiden Seiten in beide Halterungen drücken. Hier sollte man wie beim Herausnehmen nicht zu viel Druck ausüben und nur horizontal. Die Führungen sind oben zum Teil sehr dünn und ein Abbrechen wäre fatal.
Danach wird die Gummimatte eingelegt. Darauf folgt die Tastaturfolie. Je nachdem welchen Typ man hat kommt dann gleich eine Plastikplatte, oder wie bei mir erst die Pappzwischenlage und dann die Metallplatte. Es gibt links und rechts Führungsnasen und in allen Lagen (Gummimatte, Tastaturfolie, Pappzwischenlage und Platte) dazu passende Löcher. Zudem sind Löcher für die Schrauben vorgesehen. Ist alles am richtigen Platz können die Schrauben reingedreht werden. Wie fast alle Schrauben bei Sinclair kommen selbstschneidende Schrauben zum Einsatz, d.h. diese sind spitz und bohren sich notfall selbständig ihren Weg. Das kann dazu führen, wenn man zu stark dreht, dass die Schrauben das Gewinde zerstören. Daher auch hier wie immer mit Bedacht die Schrauben anziehen.
Wichtig sind die Klemmen für die Flachbandleiterbahnen. Bei den Plus-Modellen wurde das Tastaturlayout im Vergleich zu den Gummitasten-Spectrum geändert. Damit man aber von den Anschlüssen her kompatibel mit den Platinen der Gummitasten-Spectrum blieben - es gab ja Umrüst-Kits mit denen man einen Gummitasten-Spectrum in einen Plus umbauen konnte - wurde anstatt mit zwei Folienebenen mit drei gearbeitet, die dann an der Stellen einen Kontakt bildeten, wo sie mittels der Laschen der Gummimatte und der Klemmen aneinander gepresst wurden. Sitzen die Klemmen zu lasch, kommt kein Kontakt zustande und es gibt Tastaturfehler.
Nachdem die Platine im Gehäuseunterteil sitzt und verschraubt ist, sowie der Reset-Taster wieder an seiner Position sitzt, kann - indem man das Gehäuseoberteil schräg auf dem -unterteil aufsetzt die Flachbandleiterbahnen der Tastatur in die Anschlüsse gesteckt werden.
Danach kann dann das Gehäuse wieder verschraubt werden. Fertig ist die Reinigung.