Neben meiner Leidenschaft für den Speccy und später dem Amiga kam ich irgendwann über den Spectrum Mittwochs Treff zum Seven Net.
Das Seven Net war ein Mailboxverbund mit einem Schwerpunkt in NRW. Desweiteren gab es Mailboxen in Rheinland-Pfalz und in Baden-Württemberg. Ich hatte lange Zeit einen Point (Client) an der Nobox in Düsseldorf. Sysop war dort der Knochenmann.
Irgendwann habe ich mich dazu entschlossen, auch eine Mailbox zu betreiben. Meine Mailbox war damals die PlagueSpot - Kurzname Plague. Als Software kam NCBMail zum Einsatz.
Die PlagueSpot war Mitglied im Domino Netzverbund. Ich hatte damals einen Analog- und zwei ISDN-Leitungen in Betrieb. Der Telekom-Techniker, der damals den zweiten ISDN-Anschluss legte hat nicht schlecht gestaunt. In einem Privathaushalt war das halt eher unüblich. Aber die alten Analog-Anschlüsse ermöglichten die Umsetzung zweier ISDN-Anschlüsse (Analog Vierdraht, ISDN Zweidraht).
Die PlagueSpot war ja im Domino-Netz, aber mein Lieblings-Netz war das Seven Net. Vor allem, weil ich dort rege Kontakte hatte und auf den regelmäßigen Usertreffen war. Durch Recherche habe ich übrigens inzwischen den SysOp der Nobox gefunden. Mal schauen, ob sich hier wieder Kontakte knüpfen lassen.
Ich hatte damals einen Konverter geschrieben, um Bretterinhalte aus dem Seven Net auf meiner Domino-Mailbox zu importieren. Damit konnten Points an meiner PlagueSpot am Seven Net teilnehmen, obwohl die PlagueSpot keine Seven Box war. Auch wenn sie im Verzeichnis des Seven Net als Mailbox geführt wurde. Damit hatte die PlagueSpot auch eine Sonderrolle als Gateway. So konnte man sowohl in das Seven Net, als auch ins Domino-Netz mailen.
Die PlagueSpot lief damals auf einem OS/2 Rechner. Durch das Multitasking konnten mehrere Ports, sowie die Konverter-Taks zwischen Seven und Domino laufen. 1998 hat die PlagueSpot den Betrieb eingestellt.
Warum am Rande der Legalität?
Was heute kaum vorstellbar - damals durfte man an den Übergabepunkten der Telekom (Telefondose) keine Hardware betreiben, die keine Freigabe der Deutschen Post (damals war Post und Telekom noch ein gemeinsames Staatsuntzernehmen) hatte. Damit war man auf lahme Technik beschränkt. Mein erstes Modem war ein U.S. Robotics 2400 bps mit MPN 5. Die Datenkomprimierung konnte aus den 2400 bps bis zu 4000 bps machen. Voraussetzung war natürlich, dass die Gegenstelle auch MNP 5 beherrschte. Das Gerät hatte natürlich keine Freigabe der Deutschen Post. Die freigegebenen Geräte der Deutschen Post waren meist den ausländischen Geräten weit unterlegen.
Mit Einzug von ISDN kamen dann auch zwei ELSA Microlink 56k zum Einsatz. Die hatten dann auch eine Freigabe der Telekom - inzwischen war eine Abspaltung der Telekomunikationssparte von der Post erfolgt.