And so it begins...
Meine Faszination für Computer begann 1981, im Alter von 12 Jahren. Damals hatte ich kein Geld für einen Hiomecomputer, aber die Schulbibliothek hatte ein Buch "ZX81 BASIC Programming" von Sinclair, das auf sonderbare Weise seinen Weg in das Bücherangebot gefunden hat. Ich war glaube ich der erste und lange Zeit der einzige, der das Buch immer wieder auslieh.
Später kamen dann noch "35 Programme für den ZX81" von R. G. Hülsmann und "49 explosive Spiele für den Sinclair ZX81" von Tim Hartnell auf meine Ausleihkarte.
Hatte ich schon erwähnt, dass ich kein Geld für einen Homecomputer hatte? Ja ich habe das Programmieren in BASIC trocken gelernt, nur mit Büchern, Papier, Stift und Vorstellungskraft. Ich habe also versucht wie der BASIC Interpreter zu denken und den BASIC-Code, den ich schrieb im Kopf ablaufen zu lassen. Aus heutiger Sicht muss ich dafür vor mir selbst den Hut ziehen - heute kann ich das nicht mehr, aber die Programme und die Sprachen sind auch komplexer geworden - nein, das liegt sicher nicht am Alter
1983 war es dann aber soweit. Mittels Zeitungsaustragen (B*ld und W*lt am Sonntag), Geburtstags- und Weihnachtsgeld bekam ich die damals für einen Schüler horrende Summe von 660 DM zusammen, die mein erster Spectrum 48k kostete.
Ich hatte mich trotz, dass ich sozusagen auf dem ZX81 gelernt hatte, dazu entschieden das Nachfolgemodell zu nehmen. Der war nämlich in Farbe (8 Stück an der Zahl mit zwei Helligkeitsstufen), das war in einer Zeit, in der viele (Heim-)Computer noch mit einem Grün- oder Bernstein-Monitor ausgestattet waren einiges. Und man musste auch keinen teuren Monitor kaufen, sondern das Bild wurde (mehr schlecht als recht) auf einem TV (vorzugsweise ein Farb-TV) dargestellt. Naja, ich hatte einen Schwarz-Weiss TV, ich hatte also ca. 16 Graustufen
Aber ein Farb-TV war teuer - vor allem für einen Schüler - und ich war mit einem eigenen SW-TV damals eh schon ein priviligiertes Kind. Nur noch zu toppen von einem Kind mit einem Farb-TV, davon gab es damals in meiner Klassenstufe nur eins.
Den Familien-Farb-TV durfte ich hin und wieder man nutzen, vornehmlich zu der Zeit, in der nichts groß im Fernsehn kam. Die Programmauswahl war ja damals auch eher spärlich. So hatte ich hin und wieder ein paar Stunden Farbe.
Ich fing dann auch irgendwann mit dem Speccy zu basteln. Unter anderem eine schaltbare doppelte RAM-Bank, womit der Speccy anstatt 48k über 80k verfügte. Bei der Aktion handelte ich mir meinen ersten Spitznamen ein: RAMbrand. Der Name lässt erahnen, was mir passierte. Ich war immer noch Schüler, das Geld saß nicht so locker. Die Speichermodule haben mich ca. 80 DM gekostet, noch Sockel kaufen war nicht drin. Also direkt eingelötet. Dabei wohl etwas zu hohe Temperatur (kein regelbarer Lötkolben sondern so ein billiger Lötkolben der immer gleich volle Pulle das Lötzinn köchelte) oder zu lange draufgehalten, auf jeden Fall war ein RAM-Baustein verbruzzelt. Bis zum nächsten Taschengeld war mein Speccy dann erstmal ausser Betrieb.
Mit der Zeit habe ich immer mehr am Speccy erweitert. Es kam ein Opus Discovery Disk Interface dazu. Da das Gehäuse ziemlich massiv war, habe ich nur die eigentliche Platine zusammen mit dem Speccy in einem formschönen Holzgehäuse verbaut. Zwei 3,5" Laufwerke waren am Opus angeschlossen. Dann kam noch ein Gamma Disk Interface hinzu, an das ein drittes 3,5" Diskettenlaufwerk angeschlossen wurde.
Für eine stabile Stromversorgung sorgte ein Xerox Netzteil, das eigentlich für einen Kopierer gedacht war und von der Größe her schlicht überdimensioniert war. Aber es war bei einem Elektronikhändler mit einem großen C für wenig Geld zu bekommen. Damit wurde der Speccy und sämtliche Laufwerke versorgt. Ein Joystick-Interface durfte natürlich auch nicht fehlen. Alles im Holzkasten, mit einer nach aussen geführten Tastatur von dk'tronics.
Links das Xerox-Netzteil, dann der Speccy (ohne HF mit Composite Mod, 80kb Aufrüstung), daran angeschlossen das Opus und die GammaDisk.
Endausbaustufe, drei Diskettenlaufwerke (2x Opus, 1x Gamma), Tastatur nach aussen mittels Centronics-Buchse, die dk'tronics Tastatur habe ich dann mit einem entsprechenden Centronics-Stecker ausgestattet.
Leider habe ich das Teil irgendwann um 1992 rum meinem kleinen Bruder vermacht, der den Speccy dann später, weil er angeblich nicht mehr funktionierte, auf den Sperrmüll geschmissen hat.
Danach war erstmal Ruhe mit SInclair.
Erst seit 2019 habe ich wieder einen Spectrum, zuerst ein 48k Modell. Aber schnell folgte ein +3. Danach dann ein Plus, ein 128er, ein ZX81, dann ein +2B. Ein +2 und ein weiterer 48k erweiterten die Sammlung.
Dazu kamen noch ein A500 und aktuell ein C64-II, mit 1541-II und einer 1530 Datasette.
Die einzelnen Geräte, diverse Reparaturen und Geschichten zu den Sammelstücken stelle ich auf den folgenden Seiten vor.
Viel Spaß
Lord Luxor