Hier stelle ich euch einen weiteren britischen Computer der 80er vor. Den Acorn Electron.
Zur Geschichte des Acorn Electron gehe ich erst einmal etwas in die Vergangenheit. Nachdem Sinclair - damals noch Science of Camebridge 1979 mit der Entwicklung des ZX80 startete, wollte Chris Curry ein Mitbegründer der Camebridge Processor Unit Ltd. (CPU) ein Konkurrenzprodukt entwickeln. Daraus wurde der Acorn Atom. Der Atom war recht erfolgreich.
Im Rahmen eines Schulungsprogramms der BBC anfangs der 19080er wurde ein Microcomputer gesucht, der hierfür genutzt werden sollte. Nachdem der ursprüngliche Microcomputer - der NewBrain der Newbury Laboratories - der für die Schulungsprogramme genutzt werden sollte, es nicht schaffte den Anforderungen gerecht zu werden, reichten Sinclair und Curry Vorschläge für den Schulungsrechner ein. CPU stelle dabei den Proton der BBC vor. Die BBC erteilte danach der CPU den Auftrag. Auf Basis des Proton wurde dann der BBC Micro gebaut.
1982 erschien der ZX Spectrum von Sinclair. Curry antwortete darauf hin mit dem Acorn Electron, der 1983 erschien. Acorn war damals noch eine Marke, wurde aber 1983 dann auch der Firmenname. Aufgrund von Lieferproblemen konnte der Acorn Electron zum Weihnachtsgeschäft 1983 nicht durchstarten. Erst 1984 wurden diese Probleme gelöst.
Der Electron war quasi ein kleiner Bruder des BBC Micro. Hierbei wurden viele Funktionen des BBC Micro in einen einzelnen Chip (ULA) zusammengefasst. Daher konnte der Electron zu einem relativ günstigen Preis angeboten werden. Die ULA war letztendlich der Grund für das misslungene Weihnachtsgeschäft 1983. Der Electron schien kein so großer Erfolg zu werden wie damals der Atom, oder der BBC Micro.
Im Vergleich zum Spectrum, CPC und C64 war der Electron unterlegen. Trotzdem wurde noch lange Zeit neue Software für den Electron entwickelt. Außerdem gab es Erweiterungsmodule für Drucker- und Joystickanschlüsse. Ebenso konnten Disketteninterfaces angeschlossen und somit Diskettenlaufwerke des BBC Micro am Electron betrieben werden.
Für dem Electron habe ich auch ein GoSDC bekommen, das an den Expansionsport angeschlossen wird. Damit können Dateien von einer SD-Karte geladen werden.
Hardwareausstattung
- CPU: MOS Technology 6502
- Taktfrequenz: Der Prozessor hat beim Zugriff auf das ROM eine Taktfrequenz von 2 MHz und beim Zugriff auf das RAM (je nach Grafikmodus) 1 MHz bzw. 0,5897 MHz
- Coprozessor: Ferranti Semiconductor Custom ULA
- RAM: 32 kB
- ROM: 32 kB
- Textmodi: 20×32, 40×25, 40×32, 80×25, 80×32
- Grafikmodi: 160×256 (4 oder 16 Farben), 320×256 (2 oder 4 Farben), 640×256 (2 Farben), 320×200 (2 Farben, wobei nach je 8 Pixelzeilen zwei leere Zeilen ausgegeben wurden), 640×200 (2 Farben)
- Farben: 8 Farben (Kombination der RGB-Primärfarben) + 8 blinkende Versionen der Farben
- Ton: 1 Tonkanal, 7 Oktaven; eingebauter Lautsprecher
- Maße: 16×34×6,5 cm
- Ports für Ein- und Ausgabe: Erweiterungsport, Anschluss für einen Kassettenrekorder, Antennenanschluss für den Fernseher (HF-Modulator), Ausgabe von Composite Video und für RGB-Monitore
- Stromversorgung: externes Netzteil, 18 V AC