Ein weiterer Neuzugang:
Der QL war als defekt angeboten. Laut dem Vorbesitzer leuchtete nur die Power-LED, mehr konnte er nicht testen, da kein Bild am TV erschien.
Wie sich zeigte, lag das aber wohl eher am TV, denn auf meinem wurde ein Bild angezeigt.
Der QL lebt also. Aber er reagiert nicht auf Tasteneingaben. Ich war mir sicher, dass auch im QL die beliebte Tastaturmembrane von Sinclair verwendet wurde.
Daher lag der Verdacht nahe, dass die Membrane defekt sein könnte.
Also den QL mal geöffnet. Ist eindeutig mehr Technik drin als in einem Spectrum.
Damit dürfte bewiesen sein, dass die Membrane defekt ist. Hier kann keine Taste mehr funktionieren.
Aber es gibt zum Glück neu produzierte Membranen, preislich liegen diese bei einer neuen Spectrum Plus Membrane.
Der Aufbau der Tastatur ist auch ähnlich dem eines Spectrum Plus, also Membrane, drüber eine Gummimatte, dann Tastenkappen die auf Hütchen sitzen. Somit konnte ich beim Austausch der Membrane auch gleich das Gehäuse und die Tastatur komplett reinigen.
Danach wieder alles zusammenbauen und den QL testen. Es lagen auch einige Cartridges bei unter anderem die Psion Software Suite.
Der Sinclair QL erschien am 12. Januar 1984. QL steht für „quantum leap“, zu deutsch Quantensprung.
Als CPU setzt Sinclair die Motorola M68008 CPU ein. Diese ist quasi identisch mit der M68000 CPU, verfügt aber nur über 8 Datenleitungen anstelle der 16 des M68000 und kann weniger Speicher (maximal 1 MByte) adressieren.
Der RAM ist mit 128 KByte nicht gerade riesig, kann aber auf 896 Kbyte erweitert werden. An den QL können (F)BAS- und RGB-Monitore angeschlossen werden und er beherrscht eine Grafikauflösung von 512 x 256 Pixeln in 4 Farben. Schließt man ihn an einen Fernseher an, werden 256 x 256 Pixel in 8 Farben angezeigt. Als Datenspeicher wurde das vom ZX Spectrum bekannte Microdrive verwendet. Davon sind gleich zwei im Gehäuse integriert. Der QL besitzt einen Netzwerkanschluss - QLAN genannt - das mit einer Übertragungsgeschwindigkeit von 100 kBit/s Daten unter maximal 63 QLs übertragen konnte.
Die Benutzeroberfläche QDOS stellt eine Shell mit integriertem BASIC-Interpreter “SuperBASIC” zur Verfügung. Es bietet serienmäßig als einziges Betriebssystem echtes präemptives Multitasking. Das SuperBASIC besitzt viele Funktionen, die bisher in keinem anderen BASIC-Dialekt zu finden sind, u.a. gibt es Stringmanipulationsfunktionen, geschachtelte Anweisungen, lokale Variablen, Fensterkommandos u.v.m.
Den QL zeichnet unter anderen sein geringer Preis, ähnlich seinen Vorgängern, aus. Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung muss er gegen den IBM-PC, Apple Macintosh, Commodore 264 und Acorn konkurrieren. Weitere Konkurrenten. wie der Atari ST und Commodore Amiga, drängten zudem auf den Markt.